Rabenherz & Elsternseele

von Martha Sophie Marcus

Die Sommerferien haben gerade angefangen, doch die zwölfjährige Pia ist verzweifelt: Seit Wochen ist ihre geliebte Großmutter verschwunden, und ihre Eltern wollen nun die Suche nach ihr aufgeben. Als Pia noch einmal auf eigene Faust nach ihrer Oma sucht, stößt sie in ihrem Haus auf das seltsame Mädchen Jori. Joris zweiter Fuß ist eine Vogelkralle, und das ist nur ein kleiner Teil ihres magischen Geheimnisses. Mit ihrer Hilfe findet Pia etwas über sich selbst heraus, das ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Schon bald wird sie mit ihren Freunden in den Kampf gegen einen mächtigen Feind verwickelt.

In diesem Buch finden sich zwei Geschichten in einem Band zusammengefügt. Einmal der erste Band „Elsternseele“ und dann der Folgeband „Rabenherz“. Beides zauberhafte Geschichten für jung und alt, die mir, trotz ein paar Schwächen, gut gefallen haben. Der Klappentext gehört dementsprechend auch zum ersten Band, damit euch hier keine eventuellen Spoiler erwarten.

Die Charaktere fand ich schön gestaltet. Durch ihre Unterschiedlichkeiten und Eigenheiten entsteht eine gute Mischung, die auch immer wieder Spannungen entstehen lässt. Kleine Streitigkeiten oder unterschiedliche Meinungen sind daher vorprogrammiert. Eine Entwicklung im Laufe der Geschichte ist allerdings leider nicht zu finden, es wird sich eher auf die Abenteuer von Pia und ihren neuen Freunden konzentriert.

Die Geschichte selbst ist leider ziemlich vorhersehbar, was daran liegen könnte, dass ich älter bin als die eigentliche Zielgruppe. Trotzdem hatte ich meinen Spaß. Manchmal war es spannend, manchmal rätselhaft, aber allem haftete eine schöne Leichtigkeit an.

Zum zweiten Band möchte ich tatsächlich nicht viel sagen, da es zu viel verraten könnte. Er fängt auf jeden Fall düsterer und rasanter an, flaut dann aber leider schnell wieder ab. Zwischenzeitlich empfand ich die Geschichte dann sogar ziemlich langatmig. Mein größtes Problem ist aber, dass die Geschichte unvollständig, abgebrochen, wirkt. Es sind viele offene Fäden geblieben, die sicher noch in einem dritten Band beantwortet worden wären – der allerdings entweder nicht geplant war oder nur nicht erschienen ist. Schade. So fühlt sich die Geschichte um Pia und ihre Freunde für mich nicht abgeschlossen an und das hat mir einen zusätzlichen kleinen Dämpfer verpasst.

Ein fantasievoller, lustiger erster, zusammen mit einem anfangs spannenden aber dann langatmigen zweiten Band, der nicht abgeschlossen wirkt. 3 ⭐️