Die Stille vor dem Tod

Band 5, Smoky Barrett

von Cody MacFadyen

Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamte fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky Barrett mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in derselben Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. „Komm und lerne“, lautet die Botschaft an Smoky. Es wird ein grausamer Lernprozess, das Böse in seiner reinsten Form, in seiner tiefsten Abgründigkeit zu spüren. Smoky gelangt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und weit darüber hinaus…

Der letzte Teil der Reihe um Smoky und ihr Team hat mich allein schon vom Klappentext ein wenig das Fürchten gelehrt. So hat es wirklich lange gedauert, bis ich den finalen Band endlich zur Hand genommen habe, aber nun ist die Reihe beendet!

Über diese fünf Bände hinweg hat sich allerdings eine Tendenz entwickelt, die mir nicht gefällt. Die Gewalttaten werden immer grausamer beschrieben, immer blutiger und generell expliziter – als wolle der Autor die Lesenden um jeden Preis schocken und das natürlich auch immer wieder übertreffen. Das findet im ersten Abschnitt dieses letzten Bandes ihren Höhepunkt. So viel Grausamkeit, so viel schreckliches und dann auch noch dieses „Museum des Todes“. Das Ganze hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, denn mich hat es eher dazu gebracht, das Buch für Tage wegzulegen, um das gelesene zu verdauen, anstatt, dass es mich an den Seiten hält. Und sobald ich in diesen Pausen über das Geschehene nachdenken konnte, wirkte der ganze Auftakt plötzlich schrecklich konstruiert. Auf Teufel komm raus schockend zusammengeschustert, damit das unausweichliche passieren kann.

Die Grausamkeiten und das Unausweichliche nehmen den Großteil dieses Bandes ein und dabei bleibt das Profiling und die Jagd, das, was ich am fesselndsten finde, ziemlich auf der Strecke. Dadurch zog sich der gesamte Mittelteil schrecklich in die Länge und las sich, vor allem nach dem Auftakt, einfach langweilig für mich.

Erst auf den letzten 80 Seiten kam wieder Bewegung in die Geschichte und ab diesem Zeitpunkt kam für mich tatsächlich endlich wieder etwas von der gewohnten Spannung auf. Allerdings auch nicht so viel, wie früher. Und dann das Ende. Ich hatte viele Dinge erwartet, aber nicht das. Und da stand für mich fest: Falls doch noch ein weiterer Band erscheinen sollte, was gut sein könnte, werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen.

Definitiv der schwächste Band der Reihe. 2 ⭐️

Band 1 und 2 – Die Blutlinie und der Todeskünstler

Band 3 und 4 – Das Böse in uns und Ausgelöscht