Scythe – die Hüter des Todes

Band 1, Scythe

von Neal Shusterman

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.

Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.

Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Das war mein erstes Buch dieses Autors. Was habe ich da bloß verpasst! Das Buch war ein absolutes Highlight!

Aber eines nach dem anderen.

Der Schreibstil war wundervoll flüssig und hat mich förmlich durch die Seiten fliegen lassen. Die verschiedenen Perspektiven griffen gut ineinander und ich wurde nicht einen Moment aus der Geschichte gerissen.

Jedes Kapitel wurde aus der Sicht eines anderen Charakters geschrieben und das gab mir fantastische Einblicke in die Gedanken und Gefühle der jeweiligen Figuren. Ich konnte sie also lieben und hassen lernen. Und das habe ich. So sehr! Citra und Rowan als Hauptcharaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen gelacht, gebangt und gewütet (oh, wie habe ich gewütet!). Aber auch die Nebencharaktere, obwohl man sie kaum als das bezeichnen kann, so wichtig, wie sie für die Geschichte und die Protagonisten sind, sind wundervoll ausgestaltet. Der Antagonist wurde fantastisch eingeführt und aufgebaut, was heißt: ich habe ihn abgrundtief gehasst!

Spannend fand ich persönlich auch die Grundprämisse der Geschichte und welche Implikationen sie bereithält. Das Buch greift sie alle auf, beschäftigt sich unterschwellig auch mit sehr philosophischen Themen und schafft eine Zukunftsvision, die nur allzu real scheint. Das kommt auch, durch die verschiedenen Fraktionen unter den Scythe, die, weiter gedacht, viele Parallelen zur Wirklichkeit hat. Generell schafft dieses Buch erschreckend viele Verbindungen zur Realität, spiegelt sie auf teilweise unangenehme Art und regt zum Nachdenken an. Das alles verpackt in einer unglaublich spannenden Geschichte – gerne sehr viel mehr davon!

Es wurde mit jeder Seite interessanter, spannender und schrecklicher! Ein absolutes Highlight! 5 ⭐️