Krieg der Städte

Band 1, Mortal Engines

von Philip Revee

Niemand hatte mit einem Attentat gerechnet. Als das Mädchen mit dem Tuch vor dem Gesicht ein Messer zückt, um den obersten Historiker Londons, Thaddeus Valentine, umzubringen, kann ihm der junge Gehilfe Tom in letzter Sekunde das Leben retten. Er verfolgt das Mädchen, das jedoch durch einen Entsorgungsschacht in die Außenlande entkommt. Dass Valentine, statt seinem Retter zu danken, den Jungen gleich mit hinausstößt, konnte ebenfalls beim besten Willen keiner ahnen…

Damit beginnt Toms abenteuerliche Odyssee durch die großen Jagdgründe zurück nach London. Begleitet wird er von der unbeirrbaren Hester Shaw, die fest entschlossen ist, den Mord an ihren Eltern zu rächen. Sie treffen auf Sklavenhändler und Piraten, werden von einem halbmenschlichen Kopfgeldjäger verfolgt und von einer Aeronautin namens Anna Fang gerettet. Und all das, während Valentine plant, mittels einer Superwaffe aus dem Sechzig-Minuten-Krieg die Feinde der fahrenden Städte zu vernichten…

Dieses Buch klang rasant! Nach einer spannenden Geschichte, hinterlistigen Verwicklungen und einer gewaltigen Welt. Ein Teil dieser Erwartungen wurde erfüllt, doch die Art, wie das geschah, hat mich leider ganz und gar nicht begeistern können.

Die Idee einer Welt, in der die Städte durch die Länder fahren, fand ich fantastisch. Der damit zusammenhängende Gedanke, dass sie sich um zu überleben gegenseitig „fressen“ müssen, kam mir im ersten Moment zwar nicht, doch im Nachhinein war auch das verständlich. Rohstoffe sind selten geworden – es ist also eine reine Notwendigkeit. Nicht aber für die Bewohner der Städte, die solche Jagden auf andere Städte feiern. Erst im weiteren Verlauf der Geschichte erfährt man, dass die Menschen auf diesen „gefressenen“ Städten versklavt werden und das ist schrecklich. Vor allem, als man von ihren Lebensbedingungen erfährt. An einer dieser Stellen im Buch dazu hat sich mir förmlich der Magen umgedreht.

Die Hauptcharaktere in der Gestalt von Tom und Hester haben mich dagegen überhaupt nicht berühren können. Die einzige gelegentliche Emotion, die sie bei mir hervorgerufen haben, war genervt sein. Ich konnte mich weder mit ihnen identifizieren, noch ihre Handlungen nachvollziehen. Zudem schienen sie sich nie Gedanken über das zu machen, was um sie herum geschieht (und das ist einiges), hatten kaum eigene Emotionen – Hester hatte ihren Hass und Tom seine Naivität, das war es aber auch schon. Ich fand die beiden einfach entsetzlich flach gezeichnet.

Im Gegensatz zu den beiden habe ich aber ein paar andere Charaktere ins Herz schließen können, hatte damit allerdings kein Glück, denn bis auf die beiden Hauptcharaktere schien alles und jeder entbehrlich. Was im weiteren Verlauf der Geschichte auch immer deutlicher wird. Das Ende war dann der sprichwörtliche letzte Tropfen und hat alles ausradiert, was ich erwartet, erhofft und mir gewünscht hätte.

Ich hadere noch immer mit mir, ob ich die Reihe wirklich weiterlesen werde (denn ich besitze sie schon) oder es doch lasse. Meine Bewertung allerdings stand ziemlich schnell fest und es ist nur nicht 1 Stern geworden, weil ich ein paar Charaktere doch gut fand und die Grundidee relativ spannend finde.

Ich kann leider nur 2 ⭐️ vergeben.

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