Flammengarde

von Sarah König

Felslinge bedrohen das Königreich Rogdan, und nur die lebenden Flammen Rogdans, die Mädchen und Frauen der Flammengarde, können sie in Schach halten. Rahel, die Kronprinzessin, ist eine von ihnen.

Gegen eine Bedrohung von Innen allerdings kann sich auch die mächtigste aller Flammen nicht wehren. Rahel wird entführt, und ihre heimliche Liebe, der junge Hauptmann Denaz, muss sie aus den Fängen des abtrünnigen Feindes retten.

Heimlich ist jetzt gar nichts mehr – doch gerade, als Rahel glaubt, jetzt könne sich alles zum Guten wenden, steht der Feind wieder vor den Toren Rogdans. Rahel muss einmal mehr beweisen, dass sie ihr Feuer beherrscht – und erkennen, dass der Tod manchmal mehr Gnade in sich trägt, als es scheint.

Diese Geschichte hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.

Der Schreibstil war einfach, aber flüssig. Viele kurze Sätze, die im Gesamtbild aber stimmig wirkten. Allerdings haben mir einige Beschreibungen gefehlt (und das sage ich nicht oft). Bis auf die Halle, in der die Flammen trainieren, werden Umgebung und Charaktere kaum beschrieben.

Die Handlung selbst war leicht zu verfolgen, wenn auch sehr gradlinig. Keine Überraschungen und Wendungen, sie plätscherte vor sich hin. Was jedoch schwieriger war, waren die Zeitsprünge, die sich durch die Geschichte zogen.

Zu Anfang ist Rahel 11 und als Lesende habe ich ihre Feuernacht miterlebt, die wirklich toll beschrieben war, sowie ihre Einführung in die Garde und das Beherrschen ihrer Fähigkeiten. Denaz, ihre heimliche Liebe, lernte ich auch kennen. Dann haben mich die Zeitsprünge durcheinandergebracht. Nach dem ersten war Rahel 15, danach plötzlich 19 – wobei ich mir da nicht einmal sicher bin. Und von Denaz, der vorher wie ein gleichaltriger Junge wirkte, erfahre ich dann, dass er fast zehn Jahre älter ist als sie. Das hat mich verwirrt und ich konnte die Vorstellung von ihm als gleichaltrig nicht mehr loswerden. Durch die fehlenden Beschreibungen der Charaktere, wird seine Narbe im Gesicht auch erst sehr spät einmal erwähnt – etwas, das ich dann auch kaum mit dem Mann zusammenbringen konnte.

Auch irritierend fand ich, dass sich die Geschichte im Mittelteil für mich nicht entscheiden konnte, ob das Hauptaugenmerk nun auf der Liebe liegt, oder nicht. Von Anfang an wird ihre Faszination für den Jungen beschrieben, doch er kann sie offensichtlich nicht leiden. Dann, älter, ein Kapitel aus seiner Sicht und plötzlich ist da Liebe, deren Entwicklung aber auch nicht wirklich beschrieben wird. In diesem Zeitraum gibt es einige Sprünge, die mich als Lesende dann vor vollendete Tatsachen gestellt haben, die ich kaum nachvollziehen konnte.

So geradlinig, wie die Geschichte anfing, ging sie auch zu Ende, obwohl hier versucht wurde, noch ein paar Wendungen einzubringen. Was, meiner Meinung nach, nicht wirklich gelungen ist. Es hat mich eher irritiert, da ich wieder einiges nicht nachvollziehen konnte.

Der Anfang war definitiv das beste an der Geschichte. 2 ⭐️