Band 1, Vampire Queen
von Rebecca Maizel
Für sie gab er nicht nur sein Leben, sondern auch seine Unsterblichkeit…
Lenah Beaudonte ist unsterblich. Sie ist ein Vampir und führt einen der mächtigsten Vampirclans an. Aber es gibt nur eines, was sie sich wirklich wünscht: sterblich zu sein. Ausgerechnet ihr ehemaliger Geliebter Rhode schenkt ihr schließlich, was er ihr einst genommen hat. Das Opfer dafür ist seine eigene Existenz. Doch schon bald muss Lenah ihr neu gewonnenes Leben verteidigen und zwar gegen ihre Vergangenheit. Ihr Vampirclan hat nämlich beschlossen, sie nicht so einfach gehen zu lassen…
Das ist ein Buch, das schon wirklich lange auf meinem SuB lag. Zwischen Interesse durch den Klappentext und Angst vor einem typisch klischeehaften Vampir-Roman gefangen, hat es gedauert, bis ich es endlich zur Hand genommen habe – aber jetzt war es endlich so weit.
Die Geschichte fängt schon anders an, als ich es erwartet hätte. Als Lesende wachen wir mit Lenah auf und finden uns plötzlich als Mensch in einer unbekannten Umgebung wieder. Die Verwandlung ist also schon vollzogen und gemeinsam müssen wir uns der für Lenah neuen Realität stellen.
Ich hatte wirklich gedacht, dass mir der Einstieg in die Geschichte dadurch schwerer fallen würde, aber das war definitiv nicht der Fall. Vielleicht lag es an dem sehr einfach gehaltenen Schreibstil oder dem Staunen, das Lenah mit jeder Seite ausstrahlt und das auf mich übergegangen ist.
Trotz dem ungewöhnlichen Einstieg, ging es allerdings leider platt und zum Teil sehr vorhersehbar weiter. Das lag nicht daran, dass auf den folgenden 200 Seiten eigentlich nicht viel passiert – es war toll Lenah dabei zu begleiten, in ihr neues Leben zu finden, die ständige Bedrohung durch ihren alten Clan über sich schwebend zu wissen – aber es passiert halt wirklich nicht viel. Langweilig wurde es mir aber nie.
Was mich dagegen wirklich gestört hat, waren die wenig ausgearbeiteten Charaktere. Jeder schien seinen jeweiligen „Charakterzug“ zu haben, auf dem immer wieder herumgeritten wurde. Oh, und bei den männlichen Wesen wurde natürlich immer sehr darauf geachtet, den Körperbau immer und immer wieder zu beschreiben.
Mein Lichtblick der Nebencharaktere war Tony. Ihr erster Freund im neuen Leben, etwas verrückt aber einfach wirklich nett. Er schien mir auch die einzige Person zu sein, die mehr Facetten, mehr Tiefe zeigte, als der Rest der Charaktere.
Wo die Charaktere mich nicht überzeugen konnten, konnte es aber die Geschichte. Ich habe sie wirklich gerne gelesen, auch, wenn sie mich selten überraschen konnte. Dafür hat sich mich mit einer unbestimmten Sehnsucht zurückgelassen, die ich nicht so schnell abschütteln konnte.
Ich werde mir wohl auch den zweiten Teil der Reihe bald noch ansehen.
Schwache Charaktere, aber eine sehr schöne Geschichte. 3 ⭐️